Pulmonalklappenersatz

Welcher Pulmonalklappenersatz eignet sich für welche Patienten?
Wenn das Ventil nicht richtig funktioniert – Breit angelegte Statistikstudie hilft Herzkindern

Lungenarterie

Von Zellen befreite menschliche Lungenarterie mit Herzklappe

Die Pulmonalklappe liegt zwischen der rechten Herzkammer und dem Zufluss zur Lunge. Ist sie gesund, funktioniert sie ein Leben lang als Ventil. Leider ist dies nicht immer der Fall. Bei etwa 10 Prozent der Kinder, die mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt kommen, ist die Pulmonalklappe verengt, undicht oder gar nicht vorhanden.

Dieser Herzfehler lässt sich medikamentös, mit Hilfe eines Herzkatheters oder mit einer Operation behandeln. Doch welche Therapie ist für welchen kleinen Patienten die richtige? Wann ist der geeignete Zeitpunkt, um die schlecht funktionierende Klappe auszutauschen?

Wie wir helfen

Dr. Böthing

PD Dr. med. Dietmar Böthig

kinderherzen hat ein Forscherteam der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) beauftragt, Antworten auf diese Fragen zu finden. Die Wissenschaftler sammeln Daten über Erfahrungen mit Pulmonalklappenersatz aus ganz Deutschland. PD Dr. med. Dietmar Böthig von der Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Intensivmedizin der MHH wird die Daten statistisch auswerten und analysieren.

Nationales Datenregister in Berlin

Dr. Ulrike Bauer

Dr. Ulrike Bauer

Für die Datenerfassung greifen die Forscher auf die Datenbank des Nationalen Registers für angeborene Herzfehler in Berlin zurück. Dessen Geschäftsführerin
Dr. Ulrike Bauer begann bereits vor 15 Jahren, das Register aufzubauen. Es enthält zahlreiche Informationen zu fast 50.000 Herzpatienten.
Dr. Ulrike Bauer: „Die Vielzahl der registrierten Patienten dient als repräsentative Ausgangsbasis und ermöglicht eine gezielte Patientenzusammenstellung.“

Dank der breiten Datenbasis lassen sich Informationen zum Pulmonalklappenersatz gezielt herausfiltern. Sind die Daten ausgewertet, kann für jedes Herzkind die richtige Therapie gefunden werden.

Logo kinderherzenDas Schicksal vieler Herzkinder hilft uns, große Datenmengen zu sammeln. Die werten wir aus. So hilft uns die Statistik, einzelne Schicksale zu mildern.

 

kinderherzen Forschung
Das Nationale Register für angeborene Herzfehler

Das Register wurde 2003 gegründet, um eine breite Datenbasis für die Forschung zu schaffen. Initiatoren sind die drei Herz-Fachgesellschaften:

  • Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK)
  • Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK)
  • Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG)

Forschungsziele auf einen Blick:

  • Bestimmung der geeigneten Therapie für Herzkinder mit Pulmonalklappenfehler
  • Bestimmung des besten Zeitpunktes für die Therapie
  • Verlässliche Aussagen über die Haltbarkeit von neuen Pulmonalklappen
  • Größtmögliches Wohlbefinden der kleinen Patienten während und nach der Therapie

Daten und Fakten

Ausführlicher Titel „Welcher Pulmonalklappenersatz ist für welchen Patienten geeignet? Eine retrospektive Datenanalyse im Nationalen Register für angeborene Herzfehler e.V.“
Projekt-Nr. W-H-006/2015
Standort Medizinische Hochschule Hannover in Kooperation mit dem Nationalen Register für angeborene Herzfehler
Laufzeit April 2016 bis Dezember 2019
Kosten 130.668 Euro
Dr. Horke

kinderherzen-Experte
Dr. med. Alexander Horke

Der Erfolg einer auf Dauer angelegten Behandlung kann nur durch systematische Erfassung der Nachuntersuchungsergebnisse beurteilt werden: Wir können unsere Patienten nur optimal behandeln, wenn wir wissen, welche Behandlung zu den besten Ergebnissen führt. Wir freuen uns, mit diesem Projekt einen wichtigen Beitrag dazu zu leisten.

Leiter der Abteilung Chirurgie angeborener Herzfehler der Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Intensivmedizin, Medizinische Hochschule Hannover