Passen Patient und Prothese zusammen?
Eine kleine Blutprobe reicht, um das herauszufinden
Menschliche Spenderherzklappen stehen der Kinderherzchirurgie kaum zu Verfügung. Doch dank jahrelanger Forschungsarbeit können wir heute davon ausgehen, dass Herzklappenprothesen von SchweinenLeben retten können. Diese tierischen Herzklappensind ausreichend verfügbar und können Kindern, diemit einem schweren angeborenen Herzfehler zur Welt gekommen sind, implantiert werden. Sie bringen keine Thrombosegefahr mit sich und sind langlebiger als mechanische Herzklappenprothesen. Ihr größterVorteil ist allerdings ein anderer: Sie wachsen mit. Das erspart dem Herzkind, dessen Herz und Blutgefäße noch viele Jahre wachsen, weitere Operationen.
Exaktes Pipettieren ist unerlässlich für verwertbare Ergebnisse
Mögliche Risiken
Allerdings besteht die Gefahr, dass der kleine Körper eines Herzkindes die tierische Herzklappenprothese abstößt. Diese Gefahr tritt bei der Transplantation menschlicher Herzklappen nicht auf. Die kinderherzen suchen daher nach einem Test, der vor der Operation Auskunft darüber gibt, ob Patient und Prothese zueinander passen. Sie haben die Kinderherzchirurgen der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) damit beauftragt, ein geeignetes Testverfahren zu entwickeln.
Der Test soll für jeden Patienten die optimale Herzklappenprothese identifizieren. Ob und wie stark der Körper eines Herzkindes die Herzklappenprothese von einem Schwein abstößt, hängt sowohl von der Herzklappe als auch vom Patienten ab.
Suche nach dem geeigneten Implantat
Sobald dieser Test entwickelt ist, reicht vor der Operation eine kleine Blutprobe des Patienten, um die Antikörperbindung an verschiedenen tierischen Herzklappen zu untersuchen. Voraussetzung ist, dass bereits im Vorfeld mehrere Herzklappen für eine Transplantation vorbereitet wurden. Herzklappen, die eine erhöhte Bindung von Antikörpern aufweisen, können so identifiziert werden. Sie kommen für das Herzkind, das dringend eine neue Herzklappe benötigt, nicht als Implantat in Frage.
Für Kinder gibt es kaum menschliche Spenderherzklappen. Tierische Herzklappen können Leben retten. Helfen Sie uns, die geeigneten zu finden!
Doktorandin Isabel Ralle prüft eine mit Proben besetzte weiße Membran
kinderherzen-Forschung
Spender und Empfänger müssen harmonieren
Wenn ein Herzkind die Spenderherzklappe eines Menschen erhält, entscheidet einzig und allein die Größe der Herzklappe, ob Patient und Implantat zueinander passen. Bei tierischen Herzklappen hingegen ist das anders. Es kann immer passieren, dass der Körper die tierische Klappe abstößt. Spender und Empfänger sind inkompatibel. Diese Nebenwirkung wollen wir in jedem Fall verhindern.